Flüssiger Pavillon

Im nächsten Sommer wird der Regen in Spanien nicht hauptsächlich in der Ebene bleiben. Digital gesteuerte Wassertropfen bilden die Wände eines Pavillons, der am MIT für die Expo Zaragoza 2008, eine internationale Ausstellung mit dem Schwerpunkt Wasser und nachhaltige Entwicklung, konzipiert und entworfen wurde.





Rohre, die mit Reihen von eng beieinander liegenden Magnetventilen ausgestattet sind, werden in der Luft aufgehängt und wirken wie ein großer Tintenstrahldrucker, der nicht Tinte, sondern fallende Wassertröpfchen kontrolliert. Computersteuerungen öffnen und schließen die tropfsicheren Ventile, um Flüssigkeitswände mit Lücken an genau festgelegten Stellen zu erzeugen. Die Wände werden als riesige digitale Bildschirme fungieren, die kontinuierlich nach unten scrollen, wobei die fein kontrollierten Lücken im Wasser Text, Bilder und interaktive Muster bilden. Ausgestattet mit Sensoren erkennen die Wände sich nähernde Personen und öffnen sich, um sie durchzulassen.

Das Dach des Pavillons, das aus einem mit wasserdichtem Edelstahl ummantelten und mit einer dünnen Wasserschicht bedeckten Verbundmaterial besteht, wird von hydraulischen Kolben getragen, so dass es bei Wind abgesenkt und bei geschlossenem Pavillon auf den Boden fallen kann.

Der Traum der digitalen Architektur war schon immer, Gebäude zu schaffen, die reaktionsschnell und rekonfigurierbar sind … Räume, die sich je nach Bedarf und Nutzung vergrößern oder verkleinern können, sagt Carlo Ratti, Leiter des SENSEable City Lab am MIT, der die Entwurfsbemühungen leitete und mit den Klasse, die die Wasserwand konzipiert hat. Solche Effekte sind mit Beton, Ziegeln und Mörtel nicht einfach zu erzielen. Möglich wird dies aber mit digitalem Wasser, das auftauchen und verschwinden kann.



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